Fakenews in Facebook

Die Journalisten Lars-Broder Keil und Sven Felix Kellerhoff haben vor einigen Jahren ein brauchbares Buch über Fakenews geschrieben, in dem sie sich mit der Verbreitung von Falschmeldungen im 20. und 21. Jahrhundert auseinandergesetzt haben. Auf dem Cover sind Toupet und Augenbrauen von Donald Trump abgebildet, dem aktuellen Ku-Klux-Klan-Führer der rechten Fakenews Bubble. Die Fakenews von rechts (dazu zähle ich auch religiösen Extremismus) sind brandgefährlich, sie wirken oft als Hetze und Auslöser von Gewalt. In Zeiten des steigenden Antisemitismus haben wir es zugleich mit einem Phänomen gewaltauslösender Fakenews von links zu tun, die denen der religiösen und extremistischen Rechten oft ähneln.

Das ich jetzt trotzdem über einen Vorfall aus der linksliberalen Bubble spreche, die im Grunde wohlmeinend und harmlos ist, und nicht über die unzähligen qualitativ viel schlimmeren Entgleisungen rechter Bubbles, die mir durchaus bewusst sind, liegt an der Subtilität und Selbstverständlichkeit, mit der in diesem Fall Fakenews produziert werden. Oder besser gesagt, wie Fakenews auch entstehen können, wenn man vielleicht die besten Absichten verfolgt, aber nicht auf gewisse Formalitäten Acht gibt und nicht den eigenen gesellschaftlichen Standort reflektiert.

Ausgangspunkt ist ein Posting, das einen Satz aus einem Online-Artikel entnimmt und diesen ohne Quellenangabe als Ausgangspunkt für eine Meinungsäußerung verwendet. Der ohne Angabe der Quelle aus einem Online-Artikel kopierte Satz besagt: „Die Zahl der angezeigten Straftaten in Wien ist in den vergangenen zehn Jahren um 7,8 Prozent gesunken, die Zahl der Verurteilungen sogar um 27 Prozent.“

Der Teilende schreibt dazu: „Immer wieder die Rede, dass es in Wien inzwischen so gefährlich sei, dass man sich des abends oder nächtens gar nicht mehr aus dem Haus traue.“

So weit so gut. Klingt auf den ersten Blick nach einer guten, positiven Nachricht. Macht euch keine Sorgen, es geht aufwärts. Auf den zweiten Blick liegt in der Formulierung der Meinung, dass immer wieder die Rede davon sei, es wäre gefährlich und man können sich nachts nicht mehr hinaustrauen, natürlich auch ein Vorwurf. Jeder, der das subjektive Gefühl hat, es wäre unsicher auf manchen von Wiens Straßen, ist irgendwie anrüchig. Gemeint ist vermutlich, wer sagt, er hat Angst rauszugehen wegen der Kriminalität, ist ein Angsthase, oder schlimmer, ein Verbreiter von Angst. Also eigentlich keine positive Botschaft, sondern ein Vorwurf und zwar ein Vorwurf an bestimmte Menschen. Ich komme darauf später noch zurück.

Auf meine Frage, woher das Zitat, aus dem sich die Aussage ableitet, stammt, kommt als Antwort ein Link zu einer, von mir gern gelesenen, Wiener Zeitschrift mit einem hohen Qualitätsanspruch. Ich lese und stelle erstaunt fest, dass zu den genannten Zahlen auch hier keine Quellenangabe vorhanden ist. (Stand 03.04.2025, 09:34, Screenshot vom Letztstand vorhanden) Das bedeutet, derjenige, der das Posting gemacht und das Zitat geteilt hat, hat selbst keine Ahnung, ob die Aussage stimmt, die er da teilt. Das ist ein Kriterium der Verbreitung von Fakenews, nach Keil und Kellerhoff, und eine Methode auf die Trump und seine Anhänger oft zurückgreifen, nach dem Schema: „Ja es gibt schon Fakten, aber der Onkel von meiner Schwester hat gesagt, dass … bzw. Der Abgeordnete meiner Partei, der dieselbe Meinung zu dem Thema teilt wie ich, hat bereits vor Jahren gesagt, dass …“ usw. Darüber hinaus teilt er aber auch nicht mit, dass er die Aussage nicht überprüft hat und sie auch nicht überprüfen kann, weil die Ursprungsquelle das nicht zulässt.

Auf meine weitere Nachfrage kommt die Antwort: Ich solle bei der Autorin selbst nachfragen. Da ich die Autorin nicht persönlich kenne und sie auch nicht als Kontakt auf der Plattform habe, lasse ich das. Cyberstalking ist nicht schick. Als Alternative recherchiere ich selbst und stoße auf das Statistische Jahrbuch für Wien, das für den Zeitraum von 2019 bis 2023 zuerst einen leichten Rückgang und dann einen Anstieg der strafbaren Handlungen ausweist. Die Statistik für 2024 ist noch nicht veröffentlicht. Ich poste diese Info zu meiner Frage und damit ist für den Ursprungs-Poster die Diskussion beendet. Ich erhalte jedenfalls keine Antwort mehr. Das Ursprungs-Posting wird aber nicht modifiziert oder mit Anmerkungen versehen und zieht weiterhin Leser_innen an, die sich in ihrer Weltsicht bestätigt sehen und das auch kundtun. Der Tenor ist: Ja stimmt, fühle mich safe wie nie. Finde ich super. Unterstütze ich. Ich bin auch der Überzeugung, dass diffuse Angstgefühle ohne objektive Grundlage zu sehr schlechten gesellschaftlichen Entwicklungen führen und dass man das mit allen Mitteln bekämpfen sollte. Vor allem durch Aufklärung und haltbare Information.

Jetzt ist es aber so, dass die oben genannte Aussage in mehrere Hinsichten irreführend ist. Erstens stimmt sie nicht mit der in der Statistik ablesbaren Entwicklung überein. Also, selbst wenn es eine Tendenz über zehn Jahre gibt, dass die Zahl der „angezeigten Straftaten“ (dazu später mehr) zurückgegangen ist, bedeutet es nicht, dass es auf den Straßen Wiens sicherer geworden ist. In den Straftaten sind auch Internetkriminalität und Zechprellerei enthalten, die wohl auf die subjektive Wahrnehmung der Sicherheit auf den Straßen wenig Einfluss haben.

Zweitens stammt die Information, laut der durch den Poster mitgeteilten Aussage der Autorin, von Polizei und Bezirksgerichten und ist (noch) nicht schriftlich, statistisch, zugänglich. Das ist auch ok, aber wäre cool das auch dazu zu schreiben. Abgesehen von dem kleinen Makel, dass Polizei und Gerichte natürlich ein Interesse daran haben ihre Arbeit als effizient darzustellen, und man deren Aussagen deshalb vielleicht nochmal gründlicher überprüfen sollte.

Was mich daran aber sehr nachdenklich macht, ist die Selbstverständlichkeit, mit der von beinahe allen sonstigen Kommentatorinnen diese nicht gekennzeichnete, nicht nachvollziehbare Aussage einfach akzeptiert wird, weil sie ins persönliche Weltbild passt. Abgesehen davon, dass es natürlich ein logischer Fehlschluss ist, anzunehmen, die Stadt sei sicherer geworden, nur weil die Verurteilungen von Straftätern zurückgegangen sind! Das kann sehr viele Gründe haben, die nichts mit einer Verbesserung der Situation zu tun haben. Gerichte etwa können mit der Zahl der Anzeigen überfordert sein und Urteile aussetzen. Noch besorgniserregendere Gründe könnte der Rückgang von Anzeigen haben. Etwa, dass Betroffene von Verbrechen der Polizei misstrauen. Sich von ihr keinen Schutz erwarten, oder Erfahrungen mit rassistischen Beamten gemacht haben. Vielleicht folgen sie auch einem Ehrenkodex, wie ihn die Mafia vorschreibt, und verpetzen einander nicht. Es gibt viele Möglichkeiten diese Entwicklung auszulegen und nur im Idealfall haben sie mit einer durchwegs positiven Entwicklung zu tun.

Der zweite Fehlschluss mancher Kommentare liegt darin die Ebene des persönlichen Sicherheitsgefühls mit der einer statistischen Entwicklung zu verbinden. Was den impliziten Vorwurf an die Angsthasen und Angstmacher dann noch unerträglicher macht, da man ja im Positiven genau das macht, was man ihnen dann im Negativen vorwirft. Das persönliche Sicherheitsgefühl von materiell abgesicherten, gut gebildeten und gesunden Menschen ist tendenziell höher als das von armen, alten, kranken Menschen. Aussagen nach der Manier: „Dass es gefährlicher geworden ist, wäre mir nicht aufgefallen“, sind also äußerst vermeidlich und bringen eher den Dünkel einer bestimmten gesellschaftshierarchischen Position gegenüber niedrigeren Klassen und allgemein Schwächeren zum Ausdruck. Pierre Bourdieu hat das ausführlich beschrieben und kritisiert.

Ich unterstelle keine böse Absicht. Ich versuche den Mechanismus der Fakenews in seiner subtilsten Form nachvollziehbar zu machen. Der Poster wollte sagen: „Habt keine Angst, es wird alles gut.“ Was er gesagt hat, ist etwas perfider. Denn natürlich gibt es ein Problem mit Verbrechen in Wien und natürlich ist es möglich ein Opfer von Gewalt zu werden. Die öffentliche Wahrnehmung orientiert sich ja am Sichtbaren und am Naheliegenden. Laute überdrehte Jugendliche haben Menschen zu allen Zeiten Angst gemacht. Meist zu Unrecht. Aber die Zahlen zeigen eben auch einen Anstieg in einem Segment der Verbrechen und das sind die Gewalttaten, die laut Innenministerium von 2022 auf 2023 um über 8% gestiegen sind. (https://www.bmi.gv.at/magazin/2024_05_06/02_Kriminalstatistik_2023.aspx)

Darüber hinaus passiert hier aber weit mehr, als dass logische Denkfehler gemacht und unbelegte Zitate verbreitet werden. Denn was sagt das Narrativ von den Ängstlichen und den Angstverbreitern denn noch aus? Es sagt: „Hören wir denen nicht zu.“ „Sprechen wir nicht darüber.“ Es gibt einen Missstand, aber es sollen keine Wellen gemacht werden. Es wird ja eh besser, laut unbelegter Quelle. Die von der Gewalt betroffenen, und sei es nur, weil sie davon eingeschüchtert sind, sollen die Pappn halten. Es geht hier um die, mit Techniken der Fakenews unterstützte, Verbreitung eines Ressentiments. Eines Ressentiments, das umso verwerflicher ist, als die Betroffen von Gewalt auf Wiens Straßen meist Sandler, die Armen, die strukturell Benachteiligten, die Alten, die Kranken, diejenigen die es ohnehin im Alltag schwer haben, sind. Aber auch die rassistisch ausgeschlossenen sind Opfer der Gewalt. Viel häufiger als es dokumentiert wird, spielt sich die Gewalt unter ihnen ab und wird dann dementsprechend oft nicht zur Anzeige gebracht. Sie sind eben nicht nur Täter, wie das die rechten Fakenewsverbreiter gerne darstellen wollen, sondern überproportional auch Opfer. Und auch darüber sollte man reden. Es hat in der Geschichte den unteren Klassen nie zum Vorteil gereicht, wenn über Probleme nicht geredet werden durfte.

Edit: Natürlich wurde ich nach meinen Einwänden, noch bevor der Blogpost hier fertiggestellt war, entfreundet. Da sind sich die linksliberalen Künstlerbubble-Bewohner mit Trump und Musk einig. Widerspruch wird als narzisstische Kränkung erfahren und nicht geduldet.

Edit 2: Die Auftritte von Florian Klenk und vom Falter auf Fb haben mich beide seither ebenfalls kommentarlos blockiert.

Das faule Obst, die faule Stadt und der Rassismus

Wenn sich besorgte Bürger zusammenrotten, dann ist meist etwas faul. Es kursiert zur Zeit ein Video in dem das Faulwerden der Bürger wie in der Zeitrafferaufnahme einer verrottenden Obstschale sichtbar wird.

Da stehen drei Herren auf der Straße, die vom Styling her fix in Hernals oder Währing wohnen und unterhalten sich über die Zustände in Favoriten. Angeblich ein besorgter Bürger inmitten zufällig ausgewählter Passanten. Aber überraschend schnell einigt sich diese absolute Zufallszusammenkunft auf ein gemeinsames Motto: Favoriten ist zu einer Gegend geworden, in der man sich nicht mehr frei bewegen kann. Nachts kann man nicht mehr raus. Wer will noch so leben?

Woran‘s liegt, erfährt man in einem anderen Video desselben habituell besorgten Zufallsspaziergängers. Am Brunnenmarkt haben „Syrer, Afghanen, Araber die Macht übernommen“. Das klingt gefährlich. Die Macht von Markstandlern darf ja nicht unterschätzt werden.

Ich arbeite in Favoriten. Viele meiner Kunden wohnen dort. Ich geh oft über die Favoritenstraße und sie ist laut und schrill und es ist viel los. Und es gibt Stellen an denen sich stark Betrunkene und Drogensüchtige versammeln, wo gedealt wird und Waffen zum Vorschein kommen. Ich habe in einer Seitengasse auch schon einmal das Abfeuern einer Pistole in unmittelbarer Nähe gehört. Und glaubt mir, das klingt anders als ein Böller. Ich kenne einige der Syrer, Afghanen, Araber die dort leben. Sie selber sagen manchmal, dass es heiß hergeht an manchen Ecken der Favoritenstraße. Erst gestern hat mir jemand vom Durchladen einer Handfeuerwaffe als Drohgeste auf offener Straße erzählt. Er hat auch gesagt, dass er seine Tochter jeden Tag in die Schule bringt und wieder abholt, weil er sich Sorgen um sie macht. Hätten er und die anderen vom besorgten Faulobst denunzierten Menschen wirklich die Macht übernommen, gäb‘s dort wahrscheinlich keine Drogenkriminalität. Könnten sie bestimmen, würden sie nicht mit gefährlichen Kriminellen zusammenleben.

Marktstandler zu sein ist kein Verbrechen. Drogenhandel mit Waffeneinsatz ist ein Verbrechen. Aber kein syrisches, afghanisches oder arabisches. Ja sicher, der Straßenhandel rund um die Gumpendorfer Straße Anfang der 90er Jahre wurde statistisch hauptsächlich mit Personen aus den Balkanländern und der Türkei in Verbindung gebracht. Während der Handel mit Drogen entlang der U6 bis 2000 (Operation Spring) mehr so genannten Afrikanern zugeschoben wurde. Über die dahinterstehenden Zahlen kann man vermutlich diskutieren. Aber es ist schändlich ganze Menschengruppen als Verbrecher abzustempeln, nur um sich billige Klicks und ein paar Stimmen für die Wahl abzuholen. Vor allem wenn dadurch nicht einmal ansatzweise geklärt ist, woher die Drogen denn überhaupt kommen, die dann von Menschen auf der Straße verkauft werden. Denn eines ist klar, die Vertreibung der kleinen Dealer von einem Viertel in das nächste, löst das Drogenproblem in einer globalen Welt nicht einmal ansatzweise.

Überhaupt, wie kann man im Kapitalismus an den Standeln von Händlern vorübergehen und live auf Sendung sagen es ginge dabei um Kultur? Und warum sagt man das in Bezug auf kriminelles Verhalten überhaupt, wenn man es doch selber besser wissen müsste. Wenn vor allem evident ist, dass die absolute Mehrheit der Menschen in Favoriten und am Brunnenmarkt, egal woher sie kommen, anständige Menschen sind.

Wer hat denn dafür gesorgt, dass die Drogenproblematik aus den inneren Bezirken in die äußeren verdrängt wurde?  

  • 1990-2011 Karlsplatz
  • 2002-2010 Schottenring bis Schwedenplatz
  • 2007-2008 Philadelphiabrücke
  • 2015-2016 Burggasse, Josefstädterstraße bis Thaliastraße

Weg vom Tourismus, dem lobbyierenden Groß-Handel, oder dem Naserümpfen gut vernetzter Anrainer?

Naja, es war die Polizei. Und dass es jetzt keine großen und weit sichtbaren Handelsplätze mehr gibt, bedeutet nicht, dass nicht mehr mit Drogen gehandelt wird. Fein verteilt auf weite Gebiete, Seitenstraßen und Gegenden bei denen die Stadtregierung und die Polizei habituell weniger interessiert, ob es sich gut leben lässt oder nicht.

Bleibt noch die Frage zu klären, von welchem Obst geht die Fäulnis im Besorgnis-Videokorb aus? Überraschung: vom ganzen Obst. Die angegatschte Banane in der Mitte ist der Chef und die Weintrauben links und rechts sind seine Mitarbeiter und keineswegs zufällig vorbeikommende Passanten.

Und besagter Chef, auch ein Karl, der jetzt ÖVP-Landeschef von Wien ist, war davor bis 2012 auch einer der wichtigsten Polizisten dieser Stadt. Sollt‘ er nicht besser wissen, worum es geht? Hätt er nicht gegensteuern können gegen solche Entwicklungen in Favoriten? Das passiert ja nicht über Nacht. Könnte man nicht umgekehrt fragen, warum der Polizei in Wien das Wohl der syrischen, afghanischen, arabischen Kinder nicht so viel Wert ist, wie das reibungslose Ablaufen der Souvenirgeschäfte am sanierten Karlsplatz?

Richard Sennett schreibt in seinem wunderbaren Buch über die moderne Großstadt, die als Schauplatz des Lebens durch die Inszenierung von Konsum und Tourismus trivialisiert wird: Das Leben selbst verödet in ihr. Es werden Räume geschaffen, welche die Bedrohung durch sozialen Kontakt ausschalten. „Straßenfronten aus Spiegelglas, Autobahnen, die arme Stadtviertel vom Rest der Stadt abtrennen, Siedlungen, die nur als Schlafstädte taugen“. In der Stadt, die verwalterisch auf polizeiliche Planquadrate reduziert wird, werden die gesellschaftlich missliebigen Handlungen mit exekutiver Gewalt von einem Planquadrat ins andere geschoben, ohne nach Lösungen für die Ursprünge der Misere zu suchen.

Während die als wichtig deklarierten Plätze lückenlos mit Videokameras überwacht werden, bleiben die sogenannten Brennpunkte außerhalb des Fokus. Dabei könnte man sich das Geld für ein Videoüberwachungssystem bald sparen, wenn man mehr in die Chancen von Kindern investieren würde, als in die Pfründe von Altpolitikern, die es sich sowieso richten können.

Auch die Gestaltung öffentlicher Plätze ist außerhalb der touristischen Zonen nicht darauf ausgelegt Kindern eine schöne Stadt zur Verfügung zu stellen. Stattdessen werden die Sitzmöglichkeiten im öffentlichen Raum immer unbenutzbarer gemacht, weil sie Wohnungslose davon abhalten sollen auch nur eine Minute Atem zu schöpfen.

Henri Lefèbvre hat schon in den 1970er-Jahren beobachtet, dass der Raum, in dem wir leben, produziert wird. Wir schaffen uns unsere eigene Obstschale. Aber das faule Obst ist nicht immer dort, wo es die gatschige Banane uns einreden will.